Chronik
Die Anfänge der Widder AG in den 1980er Jahren
Anfang der 80iger Jahre, es war auf einer Jungtierschau in Wiehlmünden/Rheinland, stellten mehrere meiner Clubmitglieder aus, weil der Ausstellungsleiter in unsrem Club Mitglied war. Ich war dort selbst auch schon einige Jahre als Preisrichter tätig. Auf dieser Veranstaltung lernte ich Fredi Weiland mit Frau Annegret kennen. Sie waren Bekannte des Ausstellungsleiters. Bei dem gemütlichen Abend kamen wir uns durch unsere Widderkaninchen näher. Den ganzen Abend sprachen wir über die Widderzucht und tauschten unsere Erfahrungen aus. Dabei wurde der Gedanke geboren, das wir Widderzüchter einmal im größeren Rahmen etwas unternehmen müssten.1984 planten wir für das darauffolgende Jahr unsere erste Widder-Vergleichsschau. Das Hauptziel sollte sein, den Erfahrungsaustausch auf überregionaler Ebene zu fördern und es sollten somit Möglichkeiten geschaffen werden, wertvolle Zuchttiere erwerben zu können. Die Rahmenbedingungen hatten Fredi und ich durchgesprochen und meine Zuchtfreunde waren damit einverstanden, dass wir 1985 die erste überregionale Widder-Vergleichsschau veranstalten.
Da in Westfalen schon gemeinsame Widderclubschauen stattfanden, habe ich zunächst auch die Vorsitzenden dieser Clubs angeschrieben. weitere Einladungen gingen aber auch an Clubs anderer Landesverbände. Der Anfang war gemacht und es kamen Clubs aus Kurhessen mit dem Vorsitzenden Sifried Kehl, dem Rheinland mit dem Vorsitzenden Karl-Heinz Cada und mein Freund Fredi mit seinem Bremer Widderclub ins Sauerland. Ingesamt 228 Widderkaninchen konnten wir damals dem interessierten Publikum zeigen. Zu dieser Ausstellung angegliedert war noch mein Hermelin- und Farbenzwerge-Club mit 57 Tieren. Es wurde ein gemütlicher Festabend veranstaltet und es waren sich alle darüber einig, wir machen auf Bundesebene weiter.
Die nächste Schau übernahm Fredi nach Bremerhaven. Als Veranstaltungsort wurde ein Straßenbahndepot gewählt, was danach abgerissen wurde. Durch Fredis gute Beziehungen gesellten sich nun auch die Clubs aus Berlin und Mittelfranken hinzu, so das wir damals schon auf 500 Tiere verweisen konnten. Übernachtet wurde gleich nebenan in einer Jugendherberge. Von dieser Jugendherberge und von dem gemütlichen Festabend haben wir noch lange gesprochen.
In Bremerhaven wurde die kommende Schau an den Club aus Mittelfranken vergeben. Meinen Mitgliedern hat es auf diesen beiden vorangegangenen Schauen so gut gefallen, dass wir beschlossen, für die Fahrt nach Roßtal einen Bus zu mieten. Schon alleine die Busfahrt und die herzliche Aufnahme durch die Zuchtfreunde aus Mittelfranken war ein Erlebnis.
Die ausgezeichnete Organisation leitete damals unser Zuchtfreund Herbert Behringer. Es fand wieder ein gemütlicher Züchterabend statt und unsere eigene Pokalvergabe haben wir dann auf der Heimreise im Bus veranstaltet.
Die „Vierte“ fand dann unter Leitung von Eduard Rasmussen vom Widderclub Berlin anlässlich der „Grünen Woche“ statt. Leider war uns die Woche vom 12. bis zum 20.11.1988 etwas zu lang für unsere Tiere. Von Fredi weiß ich, dass es auch für ihn etwas lange war und auch ganz schön teuer wurde. Es soll jedoch ebenfalls sehr schön gewesen sein.
1989 holte Karl-Heinz Cada mit seinen Zuchtfreunden diese Veranstaltung ins Rheinland nach Geldern. Ausgestellt waren 480 Tiere. Hier in Geldern haben wir einige Richtlinien für die Durchführung dieser Schauen erarbeitet, die zum Teil heute noch ihre Gültigkeit haben. Die Schauen wurden langsam größer und es kamen neue Clubs dazu. Man machte sich auch so langsam darüber Gedanken, ob es nicht gut wäre einen Clubsprecher zu benennen, der die Arbeit dieser Gemeinschaft koordiniert. Für diese Funktion wurde dort unser Freund Fredi Weihland bestätigt.
Der Widderclub Bremen übernahm dann im Jahr 1990 wieder diese Schau. Diesmal fand sie in der Hans-Gabrich-Halle in Bremerhaven statt, genau an diesem Veranstaltungsort, wo dann auch die 13. Widder-Club-Vergleichsschau statt fand. Diese sollte ja dann im Jahr 1998 die letzte Schau von unsrem lieben Freund und langjährigen Clubsprecher der AG Fredi Weihland gewesen sein.
Die ersten 5 Jahre waren gemeistert und gerade diese ersten Kontakte und Veranstaltungen waren von größter Wichtigkeit. Der Stein musste erst einmal ins Rollen gebracht werden und so ist besonders diesen Zuchtfreunden zu danken, die sich gerade während dieser Zeit für das Wohl und für die Entstehung dieser Arbeitsgemeinschaft stark gemacht haben.
In Jahre 1991 gab es einen erneuten Schub. Diesmal fand diese Schau in Hessen-Nassau in Schöneck/Oberdorfelden statt. Die Tierzahlen verdoppelten sich und die Freunde aus den neuen Bundesländern kamen hinzu. Sie waren zwar noch etwas zaghaft und schüchtern, was sich aber bis Ludwigsfelde im Jahre 1993, der ersten Schau im Osten unseres endlich vereinten Landes, ändern sollte. Diese Schau war vorzüglich organisiert. Meine Frau und auch ich werden diese Veranstaltung und den Festabend noch lange in Erinnerung behalten. Es war einfach etwas anderes wie sonst. Man hatte sich viel Mühe gemacht, lediglich der Wirt hatte mit so vielen Leuten an diesem Abend nicht gerechnet und so fiel das kalte Buffet etwas dürftig aus.
Wenn ich hier in diesem bericht nicht über die Vergabe der Preise und über das Tiermaterial berichtet habe, so muss ich sagen, das alle 16 bisher durchgeführten Schauen im gleichen Modus abgelaufen sind. Dieser wurde lediglich verfeinert. Das Tiermaterial hat sich in den Jahren enorm verbessert, was nun auch letztendlich in Fredis und in meinem Sinn war.
Für und beide ist ein Wunsch in Erfüllung gegangen. Wie stark und groß nun aber heute diese Gemeinschaft geworden ist, das haben wir uns damals in unseren kühnsten Träumen nicht vorstellen können.
Dieter Klinger
Quelle: 2. Infobroschüre, „für die Freunde der Widderzucht“ Ausgabe 2002, Bericht von Dieter Klinger, Werdohl, Seite 12-13